Wissenswertes für Patienten
Pflege der Zahnspange
Eine Zahnspange ist am Anfang ungewohnt und auch die Zahnputzgewohnheiten müssen umgestellt werden. Deshalb hier einige Ratschläge wie die Spangenpflege leichter von der Hand geht.
Bei der Zahnpflege mit Zahnspangen ist es am besten, Schritt für Schritt vorzugehen:
- Spülen Sie den Mund kräftig mit Wasser aus, um grobe Speiserückstände zu lösen. Zusätzlich sollten Sie zwischen den Drähten putzen, um weitere Essensreste zu entfernen.
- Anschließend putzen Sie zwischen Brackets und Zahnfleisch in kleinen, kreisenden Bewegungen, um den Bereich zwischen Zahn und Zahnfleisch zu reinigen.
- Dann reinigt man den Bereich rund um die Brackets und putzt auch die Fläche oberhalb der Brackets. Am besten setzt man die Zahnbürste schräg an, einmal oberhalb und einmal unterhalb der Brackets, um gut unter den Bogen zu kommen.
- Als nächstes putzen Sie Kauflächen und Innenseite der Zähne.
- Nun sollten Sie noch mittels einer Interdentalraumbürste unter & zwischen Bändern, Brackets und Bogen putzen.
- Zuletzt spülen Sie den Mund aus und kontrollieren nochmals sorgfältig, ob eine Stelle übersehen wurde.
Zusätzlich kann abends noch Zahnseide oder Munddusche verwendet werden.
Nicht nur die feste, sondern auch die lose Spange muss gepflegt werden. Diese einfach unter heißes Wasser halten und mit der Zahnbürste reinigen.
Erfahrenen Kieferorthopäden sind einige Unterschiede zwischen den Kindern von heute und den Kindern von früher aufgefallen: Einerseits scheinen die Kinder von heute deutlich mehr unter Stress zu leiden als dies früher der Fall war. Sichtbar wird dies durch ausgedehnte Schlifffacetten (Abnutzungserscheinungen an den Zähnen) auf den Zähnen von Kindern oder Jugendlichen, die durch nächtliches Zähneknirschen zustande kommen. Andererseits fällt auf, dass die Kinder immer öfter in Begleitung eines oder beider Elternteile zur Behandlung erscheinen. Ein gewisser Trend zur Unselbstständigkeit zeigt sich hier.
In den letzten Jahren hat es sich außerdem gezeigt, dass Kinder zu wenig Bewegung haben und sich dies auch auf die Mundhaltung auswirkt. Vermehrter Medienkonsum auf der einen Seite und fehlender sportlicher Ausgleich, verhindern ein freies Entfalten und natürliche Stressbewältigung.
Zwar ist das Knirschen (in Fachkreisen als Bruxismus bekannt) in den letzten Jahren mehr in den Blickpunkt der Wissenschaft gerückt, allerdings vorwiegend auf erwachsene Patienten und nicht auf Kinder bezogen.
Doch auch hier gibt es Fortschritte. Es werden vermehrt gut fundierte Studien ausgearbeitet, beispielsweise zu Themen wie der Unterschied von Knirschen bei Nacht oder bei Tag (da bei beiden unterschiedliche Herangehensweisen erforderlich sind).
Wenn Zahnfehlstellungen als Ursache für das Knirschen ausgeschlossen werden können, so ist es sinnvoll ein klärendes Gespräch mit dem Kind zu führen. Hierbei kann zunächst unter vier Augen herausgefunden werden, woher das Knirschen kommt.
Da es meist Stress oder seelische Belastungen sind, kann der Arzt bzw. Kieferorthopäde auch ergründen, wie sich bestimmte Stressfaktoren vermeiden lassen.
Schwierig wird es auch für die Eltern, wenn es mit einer Knirscherschiene nicht getan ist, sondern sich familiäre Abläufe grundlegend ändern müssen. Viele Eltern sind über Tipps und Tricks seitens der Ärzte überaus dankbar.
Um Bruxismus frühzeitig zu erkennen, sollte bei den Vorsorgeuntersuchungen auf Anzeichen wie Abschleifungen, Kauschmerzen, Zahnabdrücke in Wangen und Brüche in Füllungen geachtet werden. Beim Erstellen der Anamnese sollten auch Fragen nach psychisch aktiven Medikamenten nicht fehlen.
Wichtig ist vor allem die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Kinderärzten, Kinderzahnärzten und Kieferorthopäden, um bereits früh ein gemeinsames Konzept entwickeln zu können. Wenn Zahnärzte und Kieferorthopäden nicht mehr weiterhelfen können, ist oft auch eine Überweisung zur Familientherapie, Ernährungsberatung, Logopädie oder Verhaltenstherapie sinnvoll.